Ausblick: „Ley-Bude“ als neue Dauerausstellung

In der Ley-Bude ist die neue Dauerausstellung „Harburg unterm Hakenkreuz. Ein Landkreis von 1933 bis 1945“ zu sehen. Sie zeigt, wie sich das Leben im Landkreis während der nationalsozialistischen Herrschaft veränderte und welche Spuren diese Zeit hinterlassen hat.“ 

Die „Ley-Bude“ am Kiekeberg wurde 2022 als eine der letzten erhaltenen Behelfsheime der Region aus dem Wald der Lindhorster Heide (Gemeinde Seevetal, Landkreis Harburg) ins Museum gebracht. Seit April 2023 steht sie am Kiekeberg und wurde erforscht und restauriert. Im Museum schließt sie eine Lücke: Sie ist das erste bauliche Zeugnis im Museum aus dem Zweiten Weltkrieg. 

Das Behelfsheim konnte dank der finanziellen Unterstützung durch die Hamburger Sparkasse und den Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg als Behelfsheim in der Königsberger Straße errichtet werden. Außerdem wurde die Erforschung des Behelfsheims durch eine Spendeninitiative unterstützt, die Cord Rather im Angedenken an seine Ehefrau Dr. Kirsten Dorotheé Rather-Pliquet ins Leben rief. Denn die „Ley-Bude“ verkörpert als Notunterkunft während des Kriegs auch einen Teil ihrer Familiengeschichte aus Ostpreußen.


Fotoausstellung „Ley-Bude“

Sonderausstellung bis 6. Juli

Wohnen auf engstem Raum: Die neue Fotoausstellung „Ley-Bude“ beleuchtet den Wandel von Behelfsheimen in und um Hamburg. Die beiden Hamburger Fotografen Enver Hirsch und Philipp Meuser präsentieren etwa 30 Bilder, die die Nachnutzung von „Ley-Buden“ aus dem Zweiten Weltkrieg dokumentieren.

Eine „Ley-Bude“ war ein typisches Behelfsheim, das zwischen 1943 und 1945 vor allem für ausgebombte und evakuierte Familien aus Städten wie Hamburg gebaut wurde. Die Fotoausstellung von Enver Hirsch und Philipp Meuser zeigt, wie die „Ley-Buden" in der Nachkriegszeit sowohl baulich als auch gestalterisch verändert wurden und sich in die Wohnlandschaft einfügten. Viele dienten später als Wochenend- und Gartenhäuschen, wurden als Hühnerställe genutzt oder zu dauerhaften Wohnungen umgebaut.

Begleitband
Das reich bebilderte Buch „Behelfsheim“ von Hirsch und Meuser ist im Museumsladen und unter der ISBN 978-3-00-065630-9 für 35 Euro erhältlich.

Portrait Enver Hirsch
Portrait Philipp Meuser
Nachgenutzt Ley-Bude, Foto aus der Ausstellung