Fotoausstellung „Ley-Bude“
Eine „Ley-Bude“ war ein typisches Behelfsheim, das zwischen 1943 und 1945 vor allem für ausgebombte und evakuierte Familien aus Städten wie Hamburg gebaut wurde. Die Fotoausstellung von Enver Hirsch und Philipp Meuser zeigt, wie die „Ley-Buden" in der Nachkriegszeit sowohl baulich als auch gestalterisch verändert wurden und sich in die Wohnlandschaft einfügten. Viele dienten später als Wochenend- und Gartenhäuschen, wurden als Hühnerställe genutzt oder zu dauerhaften Wohnungen umgebaut.
Eröffnungsführung
Sa 8. März, 15 Uhr, mit Enver Hirsch
Begleitband
Das reich bebilderte Buch „Behelfsheim“ von Hirsch und Meuser ist im Museumsladen und unter der ISBN 978-3-00-065630-9 für 35 Euro erhältlich.



Ausblick: „Ley-Bude“ als neue Dauerausstellung
Ab 30. Mai in originaler „Ley-Bude“
Im Freilichtmuseum steht seit April 2023 eine „Ley-Bude“, wie sie einst für Einquartierungen im ländlichen Umfeld errichtet wurden. In ihr entsteht die kleine Dauerausstellung „Harburg unterm Hakenkreuz. Ein Landkreis von 1933 bis 1945“. Sie zeigt, wie Menschen nach dem Verlust ihres Zuhauses in der Stadt unter einfachsten Verhältnissen in Behelfsheimen untergebracht wurden. Eröffnet wird sie im Rahmen der Veranstaltung „1945. Der erste Sommer im Frieden“, die vom 30. Mai bis 1. Juni stattfindet. Die „Ley-Bude“ am Kiekeberg wurde 2022 als eine der letzten erhaltenen Behelfsheime der Region aus dem Wald der Lindhorster Heide (Gemeinde Seevetal, Landkreis Harburg) ins Museum gebracht, erforscht und restauriert. Sie ist das erste bauliche Zeugnis im Museum aus dem Zweiten Weltkrieg.
Die „Ley-Bude“ konnte dank der finanziellen Unterstützung durch die Hamburger Sparkasse und den Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg als Behelfsheim in der Königsberger Straße errichtet werden. Außerdem wurde die Erforschung des Behelfsheims durch eine Spendeninitiative unterstützt, die Cord Rather im Angedenken an seine Ehefrau Dr. Kirsten Dorotheé Rather-Pinquet ins Leben rief. Denn die „Ley-Bude“ verkörpert als Notunterkunft während des Kriegs auch einen Teil ihrer Familiengeschichte aus Ostpreußen.

