Das Herzstück unseres Freilichtmuseums sind unsere Gebäude. Die Architektur unserer Region hatte nachhaltigen Einfluss auf das Leben der Bewohner. Typisch für Norddeutschland sind die reetgedeckten Hallenhäuser, in denen Mensch und Tier noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts unter einem Dach lebten. Dazu kamen Scheunen und Speicher. Die Ausgestaltung der Häuser variierte je nach Region: In der Heide waren sie meist ärmlicher, in den Marschen aufwendiger konstruiert. Mit der Industrialisierung kamen neue Gebäudetypen hinzu. Die größten Veränderungen sind jedoch in der Nachkriegszeit zu verzeichnen.
Karge Böden, die sich nur für wenige Feldfrüchte eigneten, prägten die bäuerliche Wirtschaft der Nordheide. Zudem lagen die einzelnen Höfe sehr verstreut, der Weg zum nächsten Marktplatz war weit. Das Vieh diente überwiegend der Eigenversorgung und der Produktion von Dünger. Angebaut wurden Roggen, Hafer, Buchweizen und ab Mitte des 18. Jahrhunderts auch Kartoffeln. Die Häuser aus Lehmflechtwänden spiegeln die eher ärmlichen Verhältnisse wider. Ausnahmen bilden hierbei der Silberhof und der Corbelinsche Hof. Insgesamt zählen 17 Gebäude zum Heidedorf.
Entlang der Elbe zieht sich das fruchtbare Gebiet der Winsener Marsch. Auf den ertragreichen Böden wurden Getreide und Gemüse angebaut. Durch die hohen Erträge und den nahen, verkehrsgünstig gelegenen Absatzmarkt Hamburg waren auch Rindvieh- und Pferdezucht erfolgreich. Daneben bedeutete die Elbe für viele Familien die Existenzsicherung, denn sie lebten von der Schifffahrt, dem Kleinhandel, der Fischerei und der Korbflechterei. Das Marschendorf besteht aus zehn Gebäuden. Auch das Eingangsgebäude, das Wagnersche Haus aus Oldershausen (erbaut 1803), gehört dazu. Außerdem sehen Sie im Marschendorf eines unserer ältesten Gebäude: Das Innengerüst des Hof Meyn entstand bereits 1560.
Die Technisierung auf dem Lande setze ab 1850 ein, erste Industriebetriebe entstanden. Dazu gehörten Molkereien, Ziegeleien und mit der Einführung des Zements auch Betonfertigteilewerke. Durch die moderne Dampftechnik konnten die ländlichen Brennereien Brandwein in größerem Umfang herstellen. Auch im beschwerlichen Alltag setzte die Landbevölkerung mehr Hilfsmittel ein. Im Göpel wurden zum Beispiel mit der Kraft eines Tieres eine Dresch- oder Häckselmaschine angetrieben. Die sechs Gebäude der Industriezeit verteilen sich über das Gelände
Die "Königsberger Straße" befindet sich im Bau: Sie zeigt die Zeit von 1945 bis in die 1970er Jahre. Es entstehen eines der ersten Fertighäuser aus dem Katalog, ein Geschäftshaus und ein Flüchtlingssiedlungshaus. Bereits eröffnet sind ein Siedlungsdoppelhaus mit integrierter Ausstellung zur regionalen Nachkriegsgeschichte und eine Tankstelle aus den 50er Jahren. Außerdem gehört eine Nissenhütte aus Wellblech ebenfalls zum Ensemble. Das britische Militär stellte diese für Flüchtlinge und Ausgebombte bereit. Eingerahmt werden die Bauten später von typischen Gärten der Zeit. Die Eröffnung der gesamten Straße ist für 2023 geplant.
Zum Museum gehört seit 2012 das Agrarium. Auf 3.000 Quadratmetern und über drei Etagen vermitteln wir die Entwicklungen in der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion: früher, heute und in Zukunft. Unter dem Schleppdach, im Außenbereich erzählen auf weiteren 300 Quadratmetern echte Landmaschinen die Entwicklung von der Dampfmaschine bis zu modernen Erntegeräten.
Einen vollständigen Überblick über die Ausstellung im Agrarium erhalten Sie > hier.
Bauernhof, Stellmacherei, Amtswassermühle, Feuerwehrmuseum – kommen Sie auch hier vorbei.
mehr erfahrenEin Bild sagt mehr als tausend Worte. Gewinnen Sie einen Eindruck unseres Museums.
mehr erfahrenEinen Besuch wert: Unseren Gärten mit den Nutzpflanzen verschiedener Jahrhunderte.
mehr erfahrenUnser Hökerladen in Wennerstorf ist noch bis zum 5. März montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr für Sie geöffnet!
Sie erhalten bei uns regionale Gemüse- und Obstprodukte in Bioland-Qualität: Im Angebot sind Zwiebeln und Kartoffeln, sowie Grünkohl, Rotkohl und saure Gurken im Glas. Außerdem erhalten Sie bei uns leckere Fruchtaufstriche, Sirups und vieles mehr!
Unser Museum bleibt aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie bis zum 7. März geschlossen.