Häuser und Baugruppen im Freilichtmuseum am Kiekeberg
Die Museumslandschaft des Freilichtmuseums am Kiekeberg besteht aus mehreren Baugruppen, welche Architektur und Lebensweisen unterschiedlicher Gebiete und Zeiträume vom 17. Jahrhundert bis in die Nachkriegszeit darstellen.
Das Heidedorf
Karge Böden, die sich nur für wenige Feldfrüchte eigneten, prägten die bäuerliche Wirtschaft der Nordheide. Zudem lagen die einzelnen Höfe sehr verstreut, der Weg zum nächsten Marktplatz war weit. Das Vieh diente überwiegend der Eigenversorgung und der Produktion von Dünger. Angebaut wurden Roggen, Hafer, Buchweizen und ab Mitte des 18. Jahrhunderts auch Kartoffeln. Die mit Lehmflechtwerk ausgefachten Häuser spiegeln die eher ärmlichen Verhältnisse wider. Ausnahmen bilden hierbei der Silberhof und der Corbelinsche Hof. Insgesamt zählen 17 Gebäude zum Heidedorf.
Das Marschendorf
Entlang der Elbe zieht sich das fruchtbare Gebiet der Winsener Marsch. Auf den ertragreichen Böden wurden Getreide und Gemüse angebaut. Durch die hohen Erträge und den nahen, verkehrsgünstig gelegenen Absatzmarkt Hamburg waren auch Rindvieh- und Pferdezucht erfolgreich. Daneben bedeutete die Elbe für viele Familien die Existenzsicherung, denn sie lebten von der Schifffahrt, dem Kleinhandel, der Fischerei und der Korbflechterei. Das Marschendorf besteht aus zehn Gebäuden. Auch das Eingangsgebäude, das Wagnersche Haus aus Oldershausen (erbaut 1803), gehört dazu. Außerdem sehen Sie im Marschendorf eines unserer ältesten Gebäude: Das Innengerüst des Hof Meyn entstand bereits 1560.
Wirtschaften auf dem Lande
Die Technisierung auf dem Lande setze ab 1850 ein, erste Industriebetriebe entstanden. Dazu gehörten Molkereien, Ziegeleien und mit der Einführung des Zements auch Betonfertigteilewerke. Durch die moderne Dampftechnik konnten die ländlichen Brennereien Brandwein in größerem Umfang herstellen. Auch im beschwerlichen Alltag setzte die Landbevölkerung mehr Hilfsmittel ein. Im Göpel wurden zum Beispiel mit der Kraft eines Tieres eine Dresch- oder Häckselmaschine angetrieben. Die sechs Gebäude der Industriezeit verteilen sich über das Gelände.
Die Königsberger Straße
Die Königsberger Straße zeigt die Zeit von 1945 bis in die 1970er Jahre. Der Straßenzug beinhaltet ein Geschäftshaus, ein Flüchtlingssiedlungshaus, ein Siedlungsdoppelhaus mit integrierter Ausstellung zur regionalen Nachkriegsgeschichte, eine Tankstelle aus den 50er Jahren und ein Quelle-Fertighaus, eingerichtet wie in den späten 1970er Jahren. Eingerahmt werden die Bauten von typischen Gärten der Zeit.
Außerdem gehört eine Nissenhütte aus Wellblech ebenfalls zum Ensemble. Das britische Militär stellte diese für Flüchtlinge und Ausgebombte bereit. Weitere Informationen zur Nissenhütte erfahren Sie auf YouTube!
Das Agrarium
Zum Museum gehört seit 2012 das Agrarium. Auf 3.000 Quadratmetern und über drei Etagen vermitteln wir die Entwicklungen in der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion: früher, heute und in Zukunft. Unter dem Schleppdach, im Außenbereich erzählen auf weiteren 300 Quadratmetern echte Landmaschinen die Entwicklung von der Dampfmaschine bis zu modernen Erntegeräten.
Einen vollständigen Überblick über die Ausstellung im Agrarium erhalten Sie > hier.